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Volleyball: USC Münster

Dem USC Münster droht Zusatzschicht

Münster

Wohin führt die Reise des USC Münster? Zwei Punkte gab es aus den letzten drei Duellen – für ein Team, das ohne Umweg in die Playoffs möchte, zu wenig. In den letzten Spielen gilt es, die Konzentration hochzuhalten.

Henner Henning

Umkämpfte Duelle lieferten sich Sina Fuchs (v.r.), Leonie Schwertmann und Kaisa Alanko (h.r.) mit Wiesbadens Simona Kosova (l.) und Irina Kemmsies.
Umkämpfte Duelle lieferten sich Sina Fuchs (v.r.), Leonie Schwertmann und Kaisa Alanko (h.r.) mit Wiesbadens Simona Kosova (l.) und Irina Kemmsies. Foto: Jürgen Peperhowe

Schon als sich die Spielerinnen des USC Münster auf ihrer Runde durch die Halle Berg Fidel artig beim Publikum für die lautstarke Unterstützung bedankten, war die Enttäuschung in ihren Gesichtern abzulesen. Drei Spiele, zwei Punkte, kein Sieg – die Englische Woche war nach dem 1:3 beim SC Potsdam sowie den Tiebreak-Niederlagen gegen den Köpenicker SC und den VC Wiesbaden eine Woche zum Vergessen. Die Folge aus den acht erfolglosen Tagen: Die Ausgangslage im Kampf um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale ist fraglicher denn je, dem USC droht eine ungewollte Zusatzschicht.

Noch liegt Münster mit 32 Punkten zwischen den Roten Raben Vilsbiburg (33) und Wiesbaden (31) auf Rang sechs, der für den Sprung in die Playoffs reichen würde. Das schwere Restprogramm mit den Auswärtsspielen bei Allianz MTV Stuttgart und beim Dresdner SC – dazwischen kommen die Ladies in Black Aachen nach Münster – aber spricht gegen die Unabhängigen. „Das Gerangel um den fünften, sechsten und den undankbaren siebten Platz geht weiter. Dass es möglich ist, gegen Stuttgart und Dresden zu punkten, haben schon andere Teams bewiesen“, sagte Trainer Andreas Vollmer mit einer Prise Berufsoptimismus.

Um bei den beiden Top-Mannschaften, die zuletzt auch nicht frei von Schwächen waren, wichtige Zähler im Fernduell mit den Konkurrenten einzusacken, bedarf es einer weiteren Steigerung. „Wir haben diesmal besser gespielt und haben viel mehr Willen gezeigt als in den letzten ein, zwei Wochen. Aber Wiesbaden kam mit riesigem Selbstvertrauen, das haben wir gerade nicht“, erklärte Libera Linda Dörendahl, die wie ihre Mitspielerinnen nach den 117 umkämpften Minuten den Frust der Niederlage erst einmal verdrängen musste. „Es ist schon positiv, wie wir im vierten Satz zurückgekommen sind“, sagte Hanna Orthmann, die zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde. Nach der Blessur von Erica Wilson, die sich in Abschnitt drei am kleinen Finger der Schlaghand verletzt hatte, übernahm die 18-Jährigen die Position im Diagonalangriff. Und das mit Erfolg, war Orthmann doch ein Faktor in der Endphase des vierten Abschnitts. Die Niederlage im Tiebreak aber konnte sie auch nicht mehr verhindern. „Uns haben Kleinigkeiten gefehlt. Wir haben uns mit unserer Moral immer wieder herangekämpft, aber das kostet auch Kraft“, meinte der Youngster, der weiter auf die direkte Qualifikation hofft. „Unser Ziel ist, unter den ersten Sechs zu bleiben. Auch wenn das sehr schwer werden wird.“

Der Aufwärtstrend nach der enttäuschenden Leistung gegen Köpenick verleiht Mut, gegen den derzeit im Formhoch auftrumpfenden VCW war Münster im ersten Satz überlegen und zeigte nach den beiden verlorenen Sätzen sowie dem Rückstand in Abschnitt vier (15:19, 23:24, 24:25) Nehmerqualitäten. „Wir haben uns kämpferisch anders dargestellt, haben uns richtig reingekniet. Das ist etwas, an dem wir uns hochziehen können“, sagte Vollmer nach dem dritten Tiebreak gegen Wiesbaden in der laufenden Saison – das Hinspiel sowie das Pokal-Achtelfinale hatte Münster gewonnen. „Das war ein typisches Duell gegen Wiesbaden, die Teams haben sich oft neutralisiert. Am Ende war der VCW abgezockter. Wir hatten nicht die Qualität, die Bälle aus dem Halbfeld zu machen und unsere Chancen zu nutzen“, so Vollmer.

Dies muss sich aber ändern, will der USC noch direkt in die Playoffs. Denn viele Möglichkeiten werden sich den Unabhängigen in Stuttgart und Dresden nicht bieten.

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