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Exklusiv

Zu wenig Reservezüge: Bahn-Manager warnt vor Problemen im Winter

Frank Sennhenn, Vorstandschef der Regionalverkehrssparte DB Regio sieht für den Winter erneut Schwierigkeiten auf die Bahn zukommen. Alte Probleme seien immer noch nicht gelöst.

Die Deutsche Bahn hält die zahlreichen verschiedenen Preissysteme im deutschen Schienenverkehr für problematisch. „Die Tarifvielfalt ist oft verwirrend, vor allem, wenn man von einem Verkehrsverbund zum nächsten wechselt“, sagte Frank Sennhenn, Vorstandschef der Bahn-Regionalverkehrssparte DB Regio, dem Tagesspiegel.

Für viele Reisende sei bereits der Kauf eines Fahrscheins ein Problem. "Die Menschen haben Angst, ein falsches Ticket zu kaufen." Die Bahn-Unternehmen und die Verkehrsverbünde müssten solche Zugangsbarrieren abbauen. Sein Unternehmen setze auf Pauschalfahrscheine wie das Schönes-Wochenende- oder das Quer-durchs-Land-Ticket. "Das läuft sehr gut."

Mit Blick auf den Winter sieht Sennhenn erneut Probleme auf die Bahn zukommen. Es fehlten Reservezüge, weil der Konzern bestellte Regionalzüge von Bombardier wegen ausstehender Zulassungen nicht abnehmen könne, obwohl sie seit Ende 2009 im Einsatz sein sollten. "Das Grundproblem unserer Fahrzeugreserve wird sich nicht deutlich verbessern", sagte Sennhenn. "Wir können unseren Kunden ja keine Züge zumuten, die nicht funktionieren." Es werde noch dauern, bis die mehr als 100 produzierten Exemplare in Betrieb gehen könnten, da sie „durch das lange Herumstehen nicht besser geworden sind“. Möglich sei auch ein Ausstieg aus dem Liefervertrag – dies sei aber die Ultima Ratio.

Sennhenn, zu dessen Sparte auch die Berliner S-Bahn gehört, plädierte dafür, die für 2017 geplanten neuen Fahrzeuge in der Hauptstadt mit einer Klimaanlage auszurüsten. "Um eine Klimaanlage wird man vermutlich nicht herumkommen, das ist heute Standard." Außerdem müssten die neuen Züge besser werden. "Technisch wollen wir natürlich eine hohe Zuverlässigkeit", erklärte er. Man warte nun auf die Vorgaben des Senats. (Tsp)

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