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Netzwelt-Ticker Winklevoss-Klage gegen Facebook am Ende

Jetzt müssen sie sich doch mit 65 Millionen Dollar begnügen: Eine erneute Klage der Winklevoss-Brüder gegen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wurde abgewiesen. Außerdem im Überblick: Falsche Apple Stores müssen schließen, 3D macht den Augen Stress und vieles mehr.
Die Brüder Winklevoss: Keine Chance gegen Facebook

Die Brüder Winklevoss: Keine Chance gegen Facebook

Foto: KIMIHIRO HOSHINO/ AFP

Im Rechtsstreit darum, wer die wahren Erfinder von Facebook sind, gibt es einen erneuten Sieg für Mark Zuckerberg. Die Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss, Ex-Kommilitonen von Zuckerberg, behaupten, sie seien in Wahrheit die Erfinder des sozialen Netzwerks, Zuckerberg habe ihre Idee nur gestohlen. Obwohl sie sich bereits vor Jahren auf einen Vergleich mit Facebook eingelassen hatten, klagten sie erneut, um eine höhere Entschädigung zu erstreiten. Ein Bezirksgericht in Boston wies die Klage nun ab und erklärte den einst beschlossenen Kompromiss für rechtens.

In diesem Vergleich hatte sich Facebook bereit erklärt, den Brüdern 65 Millionen Dollar in Bargeld und Firmenanteilen zukommen zu lassen. Die Zwillinge hatten das Angebot zuerst angenommen, später aber für zu niedrig befunden und schließlich erneut Klage eingereicht, um eine höhere Summe zu erstreiten. Die Klage war von einem Bundesgericht in San Francisco bereits vor einem Monat abgewiesen worden.

Die letzte Option, den Fall vom Obersten Gerichtshof der USA verhandeln zu lassen, wollen die Winklevoss-Brüder nach eigenem Bekunden aber nicht wahrnehmen. Die Aussichten, dort einen Sieg zu erringen, seien zu gering. Demnach dürfte die Angelegenheit mit der Entscheidung in Boston nun endgültig erledigt sein, wie die " Washington Post " schreibt.

Zwei unautorisierte Apple Stores geschlossen

Die Behörden der chinesischen Stadt Kunming haben die Schließung von zwei unautorisierten Apple Stores veranlasst. Insgesamt fünf selbsternannte Apple Stores und 300 weitere Geschäfte untersuchte die Behörde, darunter auch das von der Bloggerin BirdAbroad fotografierte Apple-Geschäft, das weltweit für Aufsehen gesorgt hatte. Dieses Geschäft bleibt bis auf weiteres geöffnet und bewirbt sich laut einem Sprecher der Behörde bei Apple als offizieller Reseller, berichtet Reuters .

In allen fünf Geschäften seien echte Apple-Produkte verkauft worden; keines der Geschäfte muss wegen Piraterie oder Verstößen gegen das Urheberrecht dichtmachen. Die beiden Geschäfte, die nun schließen müssen, hatten keine offizielle Betriebserlaubnis. "Die Medien sollten keine vorschnellen Schlüsse ziehen", zitiert Reuters Chang Puyun, den Sprecher der Behörde. Manche Medien hatten fälschlicherweise berichtet, dass die unautorisierten Geschäfte gefälschte Apple-Produkte verkauft hätten. Die Behörden prüften laut Chang nun, ob Apple bei der chinesischen Regierung beantragt habe, Aussehen und Einrichtung von Geschäfträumen gesetzlich schützen zu lassen.

Yu Cheng, der in drei Geschäften ohne Erlaubnis von Apple echte Apple-Produkte verkauft, verstoße damit nicht gegen chinesische Gesetze und tue Apple damit sogar einen Gefallen, sagte dessen Anwalt gegenüber " Bloomberg ".

kad

Studie: 3-D-Filme sind Stress für die Augen

Dreidimensionaler Tiefenrausch ist bei Kinofilmen und Computerspielen derzeit der letzte Schrei. Doch leider nicht ohne Nebenwirkungen, so die Ergebnisse einer Studie  der University of California, die teilweise von Samsung finanziert wurde. Die Optometrie-Wissenschaftler beschäftigten sich mit den Auswirkungen von 3-D-Bildern auf das menschliche Auge.

Wie die Forscher herausfanden, bedeutete vor allem das ständige Fokussieren auf verschiedene Ebenen, die sehr weit auseinander liegen, für die Probanden eine große Anstrengung. Distanzunterschiede, wie sie zum Beispiel bei der Nutzung von Smartphones oder dem Besuch großer Kinosäle auftreten, führen zu Kopfschmerzen und Müdigkeit. Vor allem dann, wenn auf Handys Motive simuliert werden, die scheinbar auf den Betrachter zuragen oder wenn im Kino räumliche Tiefe noch hinter der Leinwand erscheint.

Ob Handyhersteller und die Filmindustrie auf den in der Studie erhobenen Appell zu Anpassungen reagieren, erscheint jedoch nicht zuletzt auch wegen der kleinen Zahl der Untersuchungsteilnehmer zweifelhaft: In der Probandengruppe waren nur 24 Testpersonen.

US-Polizei nutzt iPhone für Iris-Scans und Gesichtserkennung

Die US-Polizei setzt bei der Fahndung nach gesuchten Personen auf Hightech. Statt mühsam Ausweisdaten telefonisch an die Zentrale durchzugeben und auf den Datenabgleich zu warten, sollen die Beamten Verdächtige künftig direkt vor Ort identifizieren können. Möglich werden soll das durch einen kleinen Geräteaufsatz namens Mobile Offender Recognition and Information System (Moris) für das iPhone.

In Verbindung mit dem Handy kann Moris innerhalb weniger Sekunden entweder einen Iris-Scan oder eine Gesichtsvermessung vornehmen. Sodann wird das Bild mit einer vom Moris-Hersteller BI2 Technologies verwalteten Datenbank auf Basis des US-Strafregisters abgeglichen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, gibt es unter Bürgerrechtlern Bedenken  gegen diese Art der polizeilichen Identifizierung. Mit den neuen Geräten sei es möglich, Personen auch aus einer Distanz von mehreren Metern zu scannen, ohne dass sie davon etwas bemerkten.

Google kauft Gesichtserkennungsfirma

Auch beim Suchmaschinisten Google setzt man auf das Thema Gesichtserkennung. Die Verantwortlichen haben für eine unbekannte Summe das Unternehmen PittPatt (Pittsburgh Pattern Recognition) übernommen, das sich auf die Entwicklung von entsprechender Software spezialisiert hat, wie TechCrunch  meldet. In welcher Form die PittPatt-Technik in Googles Angebote integriert wird, ist bislang allerdings vollkommen unklar.

Googles Vorstandvorsitzender Eric Schmidt hatte erst vor knapp einem Jahr erklärt, es sei unwahrscheinlich, dass der Konzern Software zur Gesichtserkennung in seinen Diensten anbieten werde. Experimente mit Gesichtserkennungs-Apps für Smartphones hatte der Konzern mit dem Hinweis kommentiert, dass man eine solche Software nicht veröffentlichen werde, bevor es entsprechende strenge Regeln zum Persönlichkeitsschutz gebe.

Als Facebook im Juni einen Gesichtskontroll-Service veröffentlichte, hagelte es nicht nur von Datenschützern Kritik.

Neuseeland plant Computerüberwachung in Kindergärten

Umgerechnet gut 20 Millionen Euro will das neuseeländische Erziehungsministerium in den kommenden vier Jahren in die computergestützte Überwachung von Kleinkindern in Kindergärten investieren. Die erbrachten Daten sollen zur Überprüfung von pädagogischen Maßnahmen dienen. Erziehungsministerin Anne Tolley  erklärte: "Trotz erheblicher Investitionen ist das Ministerium derzeit nicht in der Lage zu berichten, wer an der frühkindlichen Erziehung teilnimmt, und wie lange, wann und wo die Kinder daran teilnehmen."

Auch das noch:

  • Eine Facebook-Party  im saarländischen Heusweiler endete am Samstag in Chaos und Verwüstung. Unter den insgesamt 2000 Teilnehmern randalierten vermummte Gewalttäter. Die Polizei nahm 69 Personen fest.
  • Google+ will Facebook demnächst mit Games  Konkurrenz machen und hat schon eine eigene Spieleabteilung  vorbereitet.

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