Elektromobilität Kreisel Electric baut Batteriefabrik

Redakteur: Christian Otto

Das Werk soll in Oberösterreich entstehen und leistungsfähige Batteriepacks produzieren. Hochautomatisierte Prozesse sollen die Serienfertigung schneller und günstiger machen.

So soll das neue Kreisel-Werk nach der Fertigstellung aussehen.
So soll das neue Kreisel-Werk nach der Fertigstellung aussehen.
(Foto: Kreisel)

Kreisel Electric, der österreichische Entwickler und Hersteller leistungsfähiger Batteriepacks für Elektromobilität und stationäre Stromspeichersysteme, erweitert die Produktionskapazitäten für Batteriepacks. Die mit einer komplett automatisierten Fertigungslinie ausgestattete Batteriefabrik „3K One“, deren erster Spatenstich heute (02.05.16) erfolgte, wird auf einer Fläche von 6.276 Quadratmetern errichtet. Bis zu 70 Arbeitsplätze sollen bis zur geplanten Eröffnung im März 2017 entstehen.

Das Unternehmen realisiert laut eigener Angaben gemeinsam mit Industriepartnern auch komplexe Projekte inklusive Antriebsstrang, Ladetechnik und Software. Das Unternehmen betont, dass die aktuelle Produktgeneration aufgrund des speziellen Batterie-Assemblings und Thermo-Managements bei der nutzbaren Kapazität einen Vorteil von knapp 20 Prozent gegenüber dem wichtigsten Wettbewerber erreiche.

Schnelle und günstige Fertigung

Die Kreisel-Technologie erreiche demnach mit nur 4,1 Kilogramm Gewicht und einem minimalen Volumen von 1,95 Kubikdezimeter eine Kapazität von einer Kilowattstunde, womit man sich bei der Leistungsdichte stark vom Wettbewerb abheben möchte. Die garantierte Lebensdauer der aktuell leichtesten Batterie am Markt beziffert Kreisel bei 400.000 Kilometern im Elektroauto.

In der ersten Ausbaustufe der Fabrik, die im März 2017 im österreichischen Rainbach eröffnet, sollen Batteriepacks mit einer Kapazität von 800.000 Kilowattstunden jährlich produziert werden. Aufgrund hochautomatisierter Fertigungsprozesse kann die Batterietechnologie laut Kreisel in Serie besonders schnell (15 Sekunden pro Kilowattstunde) und besonders günstig montiert werden. So soll sogar eine Verdopplung der Produktionskapazität innerhalb eines Quartals möglich sein. In Zukunft wird ein Drittel des Gebäudes für die Batteriefertigung, ein Drittel für Entwicklung, Prototypen und Kleinserienaufbau und ein Drittel vom Gebäude für Software- und Engineering-Entwicklung sowie Büros verwendet.

Kreisel Electric hat in der Vergangenheit mehrmals ausgesuchte Verbrennungsfahrzeuge mit ihren Lösungen ausgestattet, um deren hohe Leistungsfähigkeit abzubilden. Ein Beispiel ist die Integration der Kreisel-Batterien in den eGolf von VW: Die Hochvoltbatterie zwischen den Achsen hat derzeit eine Kapazität von 24,2 Kilowattstunden bei einem Gewicht von 330 Kilogramm. Der Einbau des Kreisel-Batteriepacks erhöht laut dem österreichischen Unternehmen die Kapazität bei identischem Bauraum und identischem Gewicht auf 55,7 Kilowattstunden. Damit verbessere sich die Reichweite (NEFZ) des Elektroautos von 190 auf 430 Kilometer.

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