Nur wenige Wochen vor den Landtagswahlen hat der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland seine Partei davor gewarnt, sich an einer Regierung zu beteiligen. Irgendeine Form von Regierungsverantwortung zu übernehmen, "wäre für uns tödlich. Wir würden aufgesaugt werden", sagte Gauland der Zeitung Die Welt.

Die anderen Parteien seien viel zu erfahren in den Institutionen, als dass die rechtskonservative Alternative für Deutschland mithalten könnte. "Wenn wir jetzt Regierungsverantwortung übernehmen, gehen wir daran zugrunde", sagte Gauland, der im Brandenburger Landtag AfD-Fraktionsvorsitzender ist. 

Am 13. März stehen Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt an. In allen drei Ländern kann die rechtsgerichtete Alternative für Deutschland laut Umfragen mit dem Einzug ins Parlament rechnen, zum Teil mit zweistelligen Werten.

Gauland forderte, seine Partei solle die Rolle der "knallharten Opposition" einnehmen. "Was wir als Opposition leisten können, ist, die anderen zum Jagen zu tragen", sagte der 74-Jährige.

Der Streit zwischen rechtem und gemäßigtem Flügel um die Ausrichtung der Partei ist nach Meinung des stellvertretenden Parteivorsitzenden noch nicht ausgefochten. "Wir sind noch immer ein gäriger Haufen", sagte er. Gauland gab für die AfD das Ziel vor, "dass wir in der Parteienlandschaft der Bundesrepublik ankommen und dort fest verankert sind". Dies dürfe dann nicht "durch eigene Dummheiten verspielt" werden.

Kritik an seiner Partei wegen ihrer Haltung in der Flüchtlingskrise wies er zurück. "Mittlerweile sind alle anderen europäischen Staaten anderer Ansicht als die Bundesregierung. Sind wir rechtsradikal, weil wir in der Flüchtlingsfrage Ähnliches wie die Schweden fordern?", sagte er der Welt. "Hätten CDU und SPD die Bedenken der Bevölkerung ernsthaft aufgegriffen, gäbe es uns doch gar nicht." Hauptthema der AfD war allerdings anfangs vor allem die Kritik am Euro.