Fujitsu-Studie beleuchtet Probleme mit hybrider IT Die Grenzen der Multi-Cloud-Landschaften

Autor Elke Witmer-Goßner

Unternehmen, die hybride Kombinationen aus herkömmlicher IT und Multi-Cloud-Umgebungen nutzen, wägen deren Vorteile wie Cloud Agilität und Risiken wie Anbieterbindung immer sorgfältiger ab. Die Nachfrage nach mehr Flexibilität, bewährten Orchestrierungsfähigkeiten und konsolidiertem Management für hybride IT- und Multi-Cloud-Landschaften wächst.

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Integration und Orchestrierung hybrider IT ist schwierig; mehr Flexibilität wäre auch wünschenswert.
Integration und Orchestrierung hybrider IT ist schwierig; mehr Flexibilität wäre auch wünschenswert.
(Bild: © vectorfusionart - stock.adobe.com)

Um die digitale Transformation schneller voranzutreiben, sind hybride IT-Infrastrukturen zur Norm geworden. Die erfolgreichsten Unternehmen haben sich hierbei für den Ansatz „richtiger Workload für die richtige Cloud-Plattform“ entschieden. Damit ist aber auch die Komplexität und in Folge das Risiko der Anbieterbindung gestiegen. Dies verdeutlichen die Ergebnisse der Studie „Where is Hybrid Heading? Views on exploiting multi-modal IT“ des Forschungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag von Fujitsu. PAC befragte hierzu im August und September 2018 insgesamt 401 Geschäfts- und IT-Entscheidungsträger von Unternehmen, die bereits hybride IT einsetzen. Die Teilnehmer kamen zu gleichen Teilen aus Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Indien, den Niederlanden, Schweden und dem Vereinigten Königreich.

Rund 80 Prozent der Befragten stuften Beschaffungsflexibilität als „geschäftskritisch“ oder von „hoher Bedeutung“ ein. Sie werteten die Flexibilität bei der Beschaffung daher auch als das wichtigste Vorgehen, um die Bindung an den Anbieter zu vermeiden. Das macht sie zum wichtigsten Faktor beim Einsatz von hybrider IT. In einem Markt, in dem mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Unternehmen mit hybrider IT bereits überwiegend cloud-basiert sind, ist auch die Flexibilität beim Einkauf entscheidend, wie 86 Prozent angeben.

Integration und Orchestrierung als größte Hürde

Die Notwendigkeit, transformatorische Veränderungen schneller zu erreichen, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass drei Viertel der Unternehmen es als „geschäftskritisch“ oder „sehr wichtig“ einschätzen, dass ihre IT in der Lage ist, schnell auf Ereignisse zu reagieren. 79 Prozent der Befragten der Studie sehen Agilität als einen Vorteil beim Einsatz von hybrider IT und verdeutlichen so, dass es sich bei dem Ruf nach mehr Agilität um deutlich mehr als nur einen Hype handelt. Es ist eher als Reaktion auf den Wettbewerbsdruck zu verstehen, durch den IT-Systeme digitale Transformationsprogramme nicht zurückhalten dürfen.

63 Prozent der befragten Nutzer von hybrider IT sehen ein schnelleres Bereitstellen und zuverlässigere Geschäftsergebnisse als die überzeugendsten Gründe für eine Partnerschaft mit einem Service Provider für Cloud und herkömmliche IT. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Integration und Orchestrierung die größten Hindernisse für Unternehmen sind, die hybride IT-Umgebungen aufbauen, verbinden und optimieren wollen, wobei knapp die Hälfte (48 Prozent) aller Befragten angibt, dass es sich um eine große Herausforderung handelt und nur jeder Zehnte (10 Prozent) keine Probleme mit der Integration und Orchestrierung hat.

Verwaltung der Komplexität

Die Studie von PAC macht deutlich, dass viele Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit dem Management mehrerer ähnlicher Clouds haben, dieses inzwischen eher ablehnen. Rund 90 Prozent der Befragten im Transport- sowie im öffentlichen Sektor bevorzugen ein konsolidiertes Management von einem einzigen Anbieter für jede Art von Cloud. Insgesamt planen zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Befragten in allen vertikalen Branchen, für jede Art von Cloud einen einzigen Lieferanten mit einem Gesamtdurchschnitt von 76 Prozent zu benennen.

Unternehmen hätten inzwischen Strategien entwickelt, um der Abhängigkeit von einem Anbieter entgegenzuwirken, erklärt Uwe Scheuber, Director Business Development Cloud & Hybrid IT bei Fujitsu Central Europe: „Das Disruptionspotenzial von Cloud-Diensten ist für Unternehmen unumstritten. Die Agilität und Flexibilität einer Multi-Cloud-Umgebung sind für deren digitale Transformation nicht nur vorteilhaft, sondern sogar geschäftskritisch. Allerdings von einem einzelnen Cloud-Anbieter abhängig zu sein, sehen viele aus gutem Grund auch riskant.“ Daher bevorzugten viele Unternehmen die Zusammenarbeit mit einem führenden globalen Systemintegrator wie Fujitsu, der sie dabei unterstützt, die Cloud-Einführung und -Verwaltung maßgeblich zu beschleunigen und Risiken zu minimieren.

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