Hochkarätiger Vortrag zum Ersten Weltkrieg in Eppan
Was die Somme oder Verdun an der Westfront waren, war der Isonzo an der Alpenfront, wo sich die österreichisch-ungarischen und italienischen Heere ergebnislos ein Dutzend blutige Schlachten lieferten. Einzig im Herbst 1917 gelang es einer der beiden Seiten, die feindliche Front zum Einsturz zu bringen. Doch dieser Sieg der deutsch-österreichisch-ungarischen Armee bei Karfreit war letztlich ein nutzloser militärischer Sieg, denn ein Jahr später brach das Habsburger Reich innerlich zusammen. Die politischen Auswirkungen des italienischen Sieges sollten weitreichende Folgen nicht nur für die Alpenregion, sondern für ganz Europa haben.
Im Vortrag werden Ursachen, Verlauf und Folgen des Kriegs in den Alpen analysiert. Dr. Peter Lieb erörtert Gründe für Siege und Niederlagen und geht dabei über die rein österreichische-ungarische-italienische Perspektive hinaus. Auch der Blick des „einfachen Soldaten“ wird dabei nicht vergessen.
Dr. Peter Lieb wurde 1974 in Garmisch-Partenkirchen geboren. Er promovierte an der LMU München in Neuerer Geschichte mit einem Thema zur deutschen Besatzungszeit in Frankreich im Zweiten Weltkrieg. Seit 2005 Senior Lecturer am Department of War Studies an der Royal Military Academy Sandhurst, wo er für die kriegshistorische Ausbildung der britischen Offiziere und Offiziersanwärter zuständig ist, und seit 2006 Research Fellow am Centre for European Security der University of Salford (GB). Außerdem lehrt er an der University of Reading (GB).
Er hat zahlreiche Veröffentlichungen in deutscher, englischer und französischer Sprache zum Ersten und Zweiten Weltkrieg herausgebracht. Zuletzt erschienen: Unternehmen Overlord. Die Invasion in der Normandie und die Befreiung Westeuropas, München 2014.