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Facharzt aus Pritzwalk Nichts dauert länger als Fußheilung

Auf ein kleines Jubiläum konnte in der Vorwoche der Leiter des
Äskulap-Info-Zentrums in Havelberg, Dr. Frank Hommel, schauen. Denn zum
40. Mal seit dem Auftakt im September 2006 fand hier ein öffentlicher
Arztvortrag statt.

Von Dieter Haase 24.11.2014, 02:29

Havelberg l "So weit die Füße tragen" lautete das Thema des 40. Vortragsabends, zu dem Dr. Erik Altenburg vom KMG-Klinikum Pritzwalk das Wort ergriff. Er erörterte Ursachen, Folgen und moderne Behandlungskonzepte von Fußfehlformen, zu denen unter anderem der sogenannte Plattfuß, Senkfuß, Ballenfuß, Spreizfuß, Knickfuß, Hohlfuß, Spitzfuß, Sichelfuß, Hackenfuß oder Klumpfuß gehören. Im Übrigen können solche Fußerkrankungen auch weiter reichende Folgen auf die Gesundheit haben, machte der Fachmann deutlich. Knie- und Bandscheibenbeschwerden gingen zum Beispiel oftmals von kranken Füßen aus. Könnten diese geheilt werden, würden zumeist auch die anderen Schmerzen im Rücken und im Bein verschwinden.

90 Prozent aller Erwachsenen erleiden im Laufe ihres Lebens Fußschmerzen; ab dem 70. Lebensjahr treten, statistisch gesehen, bei etwa 75 Prozent aller Frauen und Männer Fußdeformitäten auf, erfuhren die zahlreichen interessierten Zuhörer des Vortrags. Auch 12 Prozent aller Kinder blieben von Fußerkrankungen nicht verschont.

Die Palette der möglichen Therapien sei sehr umfangreich. Zumeist bestehe sie aus korrektiven Einlagen, Schuhveränderungen und gegebenenfalls auch aus gymnastischen Übungen. In schweren Fällen kann es sich erforderlich machen, die Fehlhaltung/Stellung des Fußes operativ zu verändern. In einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Krankheit ist ein Heilerfolg mitunter auch ausgeschlossen. "Die Heilung am Fuß ist übrigens ein außerordentlich langwieriger Prozess. Nichts am menschlichen Körper dauert länger, als die Heilung am Fuß", machte Erik Altenburg auf eine Besonderheit aufmerksam.

Stamm-Zuhörer vom ersten Vortrag an

Der Beifall für den Redner war kaum verebbt, da sorgten Mitglieder der Rheumaliga Havelberg für einen weiteren, ungeplanten Höhepunkt des Vortragsabends. "Nach 40 interessanten Vorträgen zu den verschiedensten Themen wird es Zeit, dem Team des Äskulap-Info-Zentrums einmal öffentlich Dankeschön zu sagen", meinte die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Ingrid Protz. Vom ersten Vortrag im Jahr 2006 an seien Mitglieder der Rheumaliga stets interessierte Zuhörer im Äskulap-Info-Zentrum. "Wir nehmen von hier immer wertvolle Tipps für die Gesundheit mit nach Hause", sagte Ingrid Protz. Zum Dank dafür und zugleich als große Überraschung für den Leiter des Äskulap-Info-Zentrums überreichte sie Frank Hommel eine originell gestaltete - verziert mit symbolisch dargestellten Knochen, Füßen, Zähnen, Herzen und anderem - leckere Torte. Als weiteres Präsent gab es einen großen Blumenstrauß. Außerdem wurde noch ein Grußwort verlesen (siehe grüner Kasten).

Für die Mitglieder der Rheumaliga stellte dieser Auftritt zugleich den gelungenen Abschluss eines langen Tages dar. Denn bereits am Nachmittag hatten sie sich zur Wahlversammlung getroffen. "Bis auf eine Position ist der alte Vorstand dabei wiedergewählt worden", informierte Ingrid Protz. Diese betraf den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden, den "mit Jens Nehring nun ein junger Mann inne hat". Ingrid Protz bleibt die Vorsitzende, Bärbel Sauer ist weiterhin die Kassenwartin, und als Beisitzer fungieren Brigitte Nehring und Rosemarie Nutsch.