Mord in Steyr: Befragung sehr schwierig

Nach dem Mord in dem Steyrer Wohnhaus geht die Vernehmung der Verdächtigen schleppend voran.
Nach Mord an Ex-Freund: Einvernahme von 24-Jähriger geht nur schleppend voran.

Nach einem Tag beharrlichen Schweigens wurde die Verdächtige im Mordfall Erich S. am Dienstag mit dem Obduktionsergebnis konfrontiert. Wie berichtet, ist der 43-jährige Rentner Sonntagabend – nackt an einen Heizkörper gefesselt – tot im Bett seiner brennenden Wohnung in Steyr gefunden worden. Todesursache: Ersticken (möglicherweise an einem Knebel).

Stunden später wurde seine 24-jährige Linzer Ex-Freundin Sharon G. verhaftet. In ihrer Handtasche, die in S. Wohnung sichergestellt wurde, befand sich der Einfüllstutzen für einen Benzinkanister. Der Brandbeschleuniger war im Bereich der Matratze verschüttet und angezündet worden. Ob das geknebelte Opfer zu dem Zeitpunkt bereits tot war, sollen Gutachten klären.

Mord in Steyr: Befragung sehr schwierig
Mord Opfer Erich Schimpfhuber, Steyr, OÖ
"Anhand von Gewebeproben aus dem Lungenflügel kann festgestellt werden, ob S. noch Rauchgas-Partikel eingeatmet hat", erklärt Staatsanwalt Guido Mairunteregg. Fix sei jedoch, dass er nicht an den Folgen seiner Verbrennungen gestorben sei. Licht ins Dunkel könnte natürlich auch Sharon G. bringen, doch ihre Vernehmung geht nur sehr schleppend voran. "Die Tatverdächtige ist jetzt zwar bereit zu sprechen, ihre Befragung gestaltet sich aber äußerst schwierig", betont Mairunteregg. Mit einem Abschluss der Einvernahme sei frühestens am Mittwoch zu rechnen.

Das Motiv für die Tat war am Dienstag noch unklar. "Mit Ausnahme des Pkw dürfte dem Opfer nichts gestohlen worden sein." An S. Körper seien keine Abwehrspuren festgestellt worden, die darauf deuten ließen, dass er sich gewaltsam von den Fesseln befreien wollte. "Auch die Verdächtige war nicht verletzt."

Nachbarn wie Beate Hagmüller vermuten, dass G., die seit Dezember 2013 nicht mehr bei S. wohnte, aus dem Rotlicht-Milieu stammt. "Sie war oft unpassend bekleidet – mit Stöckelstiefeln, die über das Knie gingen." Diese Vermutung kann der Staatsanwalt nicht bestätigen. "Darüber ist uns nichts bekannt." Dass S. an Folgen eines Sex-Unfalls gestorben sei, schließt er aus: "Dazu braucht man keine Brandbeschleuniger."

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