Tom Turbo

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Tom Cruise blickt hinab in das hell erleuchtete Dunkel ...

von Karl Hohenlohe

Tom Cruise in Wien

Es war eine wunderbare Szene.

Dunkel lag die Nacht über dem schwarzgekleideten Schauspieler Tom Cruise und alles war taghell ausgeleuchtet.

Auch die ehrwürdige Staatsoper selbst erschien ein wenig stolz, als sich Tom Cruise auf ihrem Dach zwei Meter vor und zwei Meter zurück bewegte, Gefahr verheißende Blicke in alle Richtungen warf, um dann ganz plötzlich im Nichts zu verschwinden.

Das Nichts endete einen Meter weiter unten, war wahrscheinlich ein mit Daunendecken, Schaumgummi und Mohair ausgekleidetes Fall-Geviert, das ihn überall, wo Tom Cruise auf der ganzen Welt springt, hechtet oder fällt, auffängt wie seinerzeit Frau Elizabeth Taylor, wenn Herr Richard Burton nächtens schwankend das Haus betrat.

Sekunden später erschien Herr Cruise wieder, unverletzt, strahlend, frohlockend, ganz so, wie wir uns geben würden, wenn wir von einem 1-Meter-Turm in das Bett von Frau Prinzessin Erbse gehüpft wären.

Das Wunderbarste an dieser wunderbaren Szene kam aber erst jetzt:

Von ganz unten, wo sich Hunderte Gaffer, Groupies und Fans versammelt hatten, brauste Applaus auf.

Man war sich ganz sicher – Tom Cruise war dem Tod von der Schaufel gehüpft und dankte der Vorsehung für die Rettung des Stars mit Ovationen.

Tom Cruise blickt hinab in das hell erleuchtete Dunkel, sah die erlösten Menschen und lachte.

Die Regung war im Drehbuch nicht vorgesehen.

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