So will Strache im Koalitions-Spiel bleiben

Im ORF-Sommergespräch: Breites Themenspektrum bei „Umfragesieger“ FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
Der FPÖ-Chef gibt sich staatsmännischer und setzt auf Rückenwind bei Landtagswahlen.

Die Freiheitlichen haben zuletzt in sämtlichen Umfragen stark zugelegt, die Regierung hat mit Streit und Blockaden vielfach die Arbeit der Opposition erledigt. Der Neustartversuch samt neuer Gesichter in der Regierung stellt auch FP-Chef Heinz-Christian Strache vor eine neue Herausforderung.

Bei den ORF-Sommergesprächen am Montagabend erneuerte Strache seine Neuwahl-Forderung. Die Regierung habe in der Bevölkerung weder eine Mehrheit noch die moralische Legitimation. Den "Neustart" der Regierung sieht Strache als "Verhöhnung". ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner sei jahrelang als Minister in der Regierung gewesen und habe nichts entfesselt. Der neue Finanzminister Hans Jörg Schelling habe mit der Volksbanken AG bloß die nächste Pleitebank zu verwalten.

Straches Neuwahlforderung geht ins Leere, befindet Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer. "Neuwahlen sind derzeit vollkommen unrealistisch. Im Gegenteil, Faymann und Mitterlehner brauchen jetzt beide einen Erfolg." Und die Bevölkerung lehne Neuwahlen mehrheitlich ab, so der OGM-Chef.

Die besten Zitate:

So will Strache im Koalitions-Spiel bleiben

ORF-TV-SOMMERGESPRÄCH MIT FPÖ-CHEF HEINZ CHRISTIAN
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Trotz seiner Kritik an Rot und Schwarz strebt Strache klar die Kanzlerschaft oder eine Regierungsbeteiligung im Bund an. Es gebe mit allen Parteien inhaltliche Überschneidungen, er schließe niemanden aus, sagte Strache. "Ich will inhaltlich etwas weiterbringen in diesem Land."

Länder-Trampolin

Dazu müsse der FPÖ-Chef bei den kommenden Landtagswahlen gut abschneiden und sie als Trampolin für den Sprung auf die Bundesebene nutzen, sagt Bachmayer.

Beim Zuwanderungs-Thema argumentiert Strache mittlerweile differenzierter. "Ich mache keine Politik gegen Ausländer, sondern für Menschen." Er mache auch keine europafeindliche Politik, sondern kritisiere nur EU-Fehlentwicklungen. Den wirtschaftlichen Schaden, den ein Unternehmer aus dem Publikum bei Straches EU-Positionen befürchtete, sehe er vielmehr durch die "unnotwendigen" Russland-Sanktionen gegeben, sagte Strache.

Bei der Steuerreform lehne er sich schlauerweise zurück und warte, was Rot und Schwarz unter dem Druck des SPÖ-Parteitages im November aushecken. Die Gefahr aus Regierungssicht sei groß, dass der Berg kreißt und eine Maus gebiert. Hier sei es aus Straches Sicht besser, "abzuwarten und nicht dauernd hineinzufunken", sagt Bachmayer.

Insgesamt seien die Freiheitlichen für einen Teil der Bevölkerung wählbarer geworden, man bekenne sich auch offener zu den Blauen. "Früher haben wenige Leute zugegeben, dass sie Blau wählen, aber viele haben es getan. Heute wählen nicht nur viele Blau, sie sagen es auch offen." Straches Kurswechsel spiegle sich in einem ruhigeren Stil wider und in rarer medialer Präsenz. Bachmayer: "Neos-Chef Strolz tritt fast häufiger auf als Strache. Aber es gilt: Mach dich selten, dann wirst du gelten."

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