LG G3 im Test

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LG hat mit dem G3 sein neues Flaggschiff auf dem Markt gebracht und mit einem QHD Display sowie einer Kamera mit Laser-Autofokus Features mitgegeben, die es so bisher noch nicht gegeben hat. Schon letztes Jahr hatte LG mit dem G2 gezeigt, dass eine Abkehr vom Gehäusedesign anderer Hersteller - hier insbesondere der Samsung Galaxy Reihe - erfolgt ist. Denn hier erfolgte erstmalig die Vorstellung von Rear-Keys und KnockOn. Beim G3 hat LG konsequent nachgelegt. Ob das G3 aber im täglichen Einsatz tatsächlich besser ist als das G2, wollen wir uns hier im Test einmal ansehen.
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Verpackung und Lieferumfang:


Beim G3 hat sich LG scheinbar wieder von der voll recyclingfähigen Verpackung verabschiedet. Denn zumindest das äußere der Verpackung sieht stark beschichtet aus (metallicfarben). Ansonsten macht die Verpackung einen recht stabilen Eindruck und schützt das G3 beim Transport sehr gut.

Beim Lieferumfang gibt es nicht viel Neues. Wie bei den meisten Hersteller auch liegen neben dem Smartphone lediglich Kurzanleitung, Akku, Netzteil, USB Kabel sowie ein Kabel Headset bei.


Design und Verarbeitung:

Das LG G3 kommt mit einer Bild-Diagonale von 5,5 Zoll daher. Bei anderen Herstellern werden Geräte dieser Größe schon Phablets genannt. Nimmt man mal das neue Samsung Galaxy Note 3 Neo als Vergleich, dann wirkt das G3 mit seinen Abmessungen von 146,3 × 74,6 × 8,95 mm deutlich schlanker und kürzer. Ermöglicht wird dies durch das fast rahmenlose Display, dessen Ränder nur noch knapp 1 mm breit sind. Hierdurch hat es LG fertig gebracht, fast 75 % der Frontseite für das Display zur Verfügung zu stellen. Bei keinem anderen Hersteller findet man so viel Displayfläche. In den Tagen des Tests hatten wir übrigens keine Probleme ob der Größe beim Transport in der Hosentasche einer normalen Jeans. Auch im Sitzen machte sich kein unangenehmer Druck bemerkbar.

Auch die Bedienung des Displays bereitet bei dieser Größe, zumindest beim G3, keine nennenswerten Probleme. Denn das G3 reagiert tatsächliche lediglich auf Fingerspitzen, selbst wenn man beim „drübergreifen“ bei der Bedienung mit einer Hand mit dem Handballen das Display berühren würde. Des Weiteren kann man die Touch-Tasten über das Menü anpassen. Hierdurch hat man dann die Möglichkeit, die wohl häufig genutzte Zurück Taste statt auf der linken Display Seite in die besser erreichbare Mittel oder nach rechts zulegen (natürlich jetzt aus Rechtshänder sich gesehen). Ein weiterer Vorteil der Anpassung der Touch-Tasten ist, dass man auch einen Button zusätzlich einfügen kann, der das herunter ziehen der Infoleiste ersetzt, so dass man gar nicht erst übers ganze Display nach oben greifen muss.

Insgesamt ist der Eindruck, den das G3 erweckt, sehr edel, da durch den oben in schwarz gehaltenen Balken, in dem Lautsprecher, vordere Kamera sowie die Sensoren integriert sind, der Eindruck entsteht, dass bis auf den schmalen unteren Rand mit dem LG Schriftzug die gesamte Vorderseite nur Bildschirm ist.

Leider setzt LG auch beim G3 weiterhin auf eine Polycarbonat Abdeckung, was aber wie üblich den Vorteil des geringeren Gewichts hat. Immerhin bringt das G3 trotz der Größe des 3000 mAh Akkus nur 151 g auf die Waage, ist also gerade einmal 11 g schwerer wie das G2.

Allerdings wirkt die Rückseite des G3 nicht mehr so billig. In mattierter Farbe mit einer Schicht aus Polymeren überzogen, in der Metallpartikel enthalten sind, erhält es einen wertigen Eindruck. Fingerabdrücke und Schmutz sind gegenüber dem G2 fast nicht mehr zu sehen. An und für sich ein ganz guter Kompromiss, da man neben dem Zugriff auf Akku, Sim und SD Karte auch noch den Qi Standard für drahtlos laden integrieren konnte.

Übrigens, wer sich mit der Neuanschaffung eines Smartphones beschäftigt, sollte sich neben dem G3 in einen Geschäft auch mal Konkurrenten in der 5 Zoll Größe anschauen. Wir sind uns sicher, dass das G3 in der Bedienung des Displays am besten abschneiden wird. Machen Sie vor allem Mal den Test, ob Sie mit dem Daumen der rechten Hand (oder linken Hand) die untere Ecke der anderen Seite erreichen können.

Schon beim G2 hat LG die so genannten Rear-Keys erstmalig auf dem Markt gebracht. Beim G3 wurden diese nochmals verbessert, indem das Design leicht verändert wurde. Der Powerbutton ist nun rund und hebt sich deutlich von der Lautstärketasten ab. Diese wiederum wurden dafür besser vom Gehäuse abgegrenzt, so dass man insbesondere bei der Volume Up Taste auch nicht mehr so leicht auf die Kameralinse kommt. An die Bedienung der Rear-Keys gewöhnt man sich bereits nach wenigen Stunden Nutzung und möchte sie meist dann auch nicht mehr missen.

Die Verarbeitung des G3 scheint recht gut zu sein, auch wenn wir bei dem hier vorliegenden Modell in Gold etwas Spaltmaße feststellen mussten, während das Modell in Titan Schwarz dieses nicht aufwies. Ob dies jedoch jetzt ein Einzelfall ist oder ob es an der Farbe Gold liegt, kann natürlich nicht gesagt werden. Bei beiden Modellen gab es jedoch weder ein Knarzen noch ein wackeln irgendwelcher Teile.

Display:

Das Display ist laut LG Marketingabteilung der eindeutige Star des LG G3. 5,5 Zoll groß und eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixel, was somit 538 PPI entspricht. Das sind Werte, die bisher kein anderer Hersteller sowohl in Europa als auch international anbietet.

Die Frage die bleibt, braucht man so was? Die Anzeige des G3 ist dermaßen scharf, dass man auch bei genauester Betrachtung mit bloßem Auge keine Pixel mehr erkennen kann. Alles sieht richtig gut und klasse aus, vor allem Schrift und hoch aufgelöste Bilder. Aber auffallend im täglichen Betrieb? Nein, beim besten Willen nicht. Erst wenn man ein anderes Smartphone mit Full HD Auflösung wie das G2 daneben legt, dann bemerkt man einen kleinen, wohlgemerkt kleinen, Unterschied. Aber dieser ist so minimal, dass dieser kleine Vorteil die bisherigen Nachteile des QHD Displays nicht aufwiegt.

Aber bleiben wir zuerst beim Display selber. Die Farbwiedergabe ist sehr natürlich und auch der Blickwinkel ist erfreulich stabil. Auch bei einem seitlichen Blick auf das Display werden die Farben nicht verwaschen und die Schärfe bleibt erhalten.

Leider scheint die Streuung in der Herstellung der Displays doch recht groß zu sein. Im Netz findet man viele User, die über ein etwas gelblich wirkendes Weiß berichten, während andere schreiben, das Display bringe ein gutes reines Weiß. Auch bei uns stellte sich ein ähnlicher Effekt ein. Beim Unboxing unseres gelieferten „schwarzen“ (laut LG Titan) Modells konnten wir im Vergleich mit einem LG G2 und einem Sony Xperia Z1 Compact sehen, dass das Display zwar nicht rein Weiß darstellt, jedoch kaum ein gelblichen Stich hatte. Einige Tage später erhielten wir noch ein goldenes Modell. Hierbei war der Gelbstich jedoch schon im direkten Vergleich zum Titan Modell deutlich zu sehen. Ob dies von LG gegebenenfalls durch ein Firmware Update nachgebessert werden kann, bleibt abzuwarten, denn es ist nicht auszuschließen, dass dieser Umstand auf dem QHD Display geschuldet ist. Aber eher könnte man sagen, dass es an einer nicht optimalen Kalibrierung des Displays liegt, die dieses Verhalten aufweist. Im normalen Alltag macht sich dieses jedoch nicht bemerkbar, denn auffallen wird einem dies erst, wenn man ein anderes Gerät daneben liegen hat. Und wer hat das schon? Erfreulicherweise konnten bei beiden G3 keinerlei Lichthöfe ausmachen.

Trotz der etwas geringeren Helligkeit als beispielsweise beim Samsung Galaxy S5, ist das Display auch im hellen und sogar im vollen Sonnenlicht gut ablesbar.

Kommen wir zu den angesprochenen Nachteilen. Bedingt durch die hohe Auflösung des G3 ist naturgemäß die Akkuleistung vermindert, da ein QHD Display weitaus mehr Strom benötigt als ein Full HD Display (zu Akkulaufzeit kommen wir später noch). Immerhin müssen allein beim Surfen im Netz fast doppelt so viel Pixel bewegt werden.
Auch die geringere Helligkeit des G3 ist diesem Umstand geschuldet, wobei LG hier dies offensichtlich absichtlich so macht, um die Akkulaufzeit zu erhöhen.

Auf der anderen Seite sind derzeit noch nicht alle Apps und Websites an diese hohe Auflösung angepasst. Dies äußert sich dann dadurch, dass Apps nicht im Store geladen werden können oder erst gar nicht angezeigt werden bzw. installierte Apps (zum Beispiel mit Helium gesicherte Apps) keine Updates erhalten. Texte auf diversen Websites könnten etwas matschig aussehen. Aber hier ist zu erwarten, dass diese Probleme früher oder später verschwinden werden, da immer mehr Hersteller auf QHD Auflösung setzen werden.

Die negativen Auswirkungen des QHD Displays auf die Akkulaufzeit werden von LG durch Anpassung der Framerate und dynamische Aktualisierung des Bildschirminhaltes an die Gegebenheiten aufgefangen, um GPU und Display Strom sparen zu lassen. Im Großen und Ganzen funktioniert dies sogar recht gut.

Insgesamt bietet das neue QHD Display des G3 demnach Stärken und Schwächen, von denen die einen von selbst verschwinden werden, während bei anderen nur darauf gehofft werden kann, das LG diese in den Griff bekommt, sofern es per Software möglich ist.

Hardware, CPU und Speicher:

LG hat beim G3 einen aktuellen Qualcomm Snapdragon 801 verbaut, dessen vier Kerne mit je 2,5 GHz getaktet sind. In Verbindung mit der Adreno 330 GPU läuft das G3 im Großen und Ganzen einwandfrei und ruckelfrei. Lediglich manchmal ist ein kurzer Hänger zu bemerken. Aber auch hier ist zu hoffen, das LG dies durch kommende Updates in den Griff bekommt. Dass die CPU mehr gefordert wird, als bei vergleichbaren Modellen wie HTC One M8 oder Galaxy S5 ist vor allem bemerkbar, wenn man ausführliche Benchmarks laufen lässt oder ein 4K Video aufnimmt. Hier wird das Gerät dann rund um den Power Button doch recht warm. Allerdings wird in solchen Fällen auch die Nutzung allgemein eingeschränkt, da durch die Schutzfunktionen gegen gesteuert wird und deshalb zeitweilig die Display Helligkeit herunter geregelt wird. Während der Zeit der Abkühlung kann diese auch nicht durch den Nutzer wieder hoch gesetzt werden. Uns ist dies trotz Temperaturen von 29 - 30° im Schatten auch bei Nutzung in der prallen Sonne bisher nicht passiert.

Unterstützt wird die CPU durch 2 GB bzw. 3 GB RAM, je nach Modell. Insbesondere das 3 GB RAM Modell glänzt dadurch, dass eine Menge Anwendungen parallel genutzt werden können. Für die meisten User wird es sich aber nicht bemerkbar machen, ob sie ein 2 oder 3 GB Modell haben. Wichtiger ist da eher die Entscheidung, ob man für derzeit 50 € mehr nicht lieber das 32 GB Modell nimmt. Denn bereits nach dem ersten Einschalten des LG G3 sind bereits knapp 4 GB durch das System genutzt. Einige Apps, Spiele und Videos auf dem 16 GB Modell und schon wird der Speicher knapp.

Denn auch wenn das G3 nun wieder einen Micro SD Karten Slot bietet - LG spricht hier sogar von einer Speicherplatzkapazität von maximal zwei Terabyte, was wir aus verständlichen Gründen nicht nachprüfen konnten - Anwendungen und Spiele lassen sich nicht auf die Speicherkarte verschieben (oder eben nur durch spezielle Anpassungen sprich Root). Hier werden die neuesten Restriktionen seitens Google als Android Hersteller voll eingehalten. Lediglich Fotos und Videos lassen sich direkt bei der Aufnahme auf die Speicherkarte ablegen.

Software und Bedienung:

LG hat die hauseigene Benutzeroberfläche aktualisiert. Als Basis bei Auslieferung läuft Android KitKat 4.4.2. Insgesamt ist das Design deutlich flacher geworden, wirkt deutlich durchdachter und weist daneben noch einige sinnvolle Ergänzungen auf. Die Icons sind nun eher quadratisch oder rund gehalten. Als besonderes Feature bietet das G3 wie auch schon das G2 die Möglichkeit, die Standardtasten von Android zu modifizieren. Statt der üblichen drei Tasten in festgelegter Reihenfolge lassen sich bis zu fünf Tasten aus sieben verfügbaren (Zurück, Home, letzte Apps, Quick Memo, QSlide, Dual Window, Benachrichtigungsleiste) anlegen, die zudem noch in gewünschter Reihenfolge festgelegt werden können. Zusätzlich kann man noch aus vier verschiedenen Farben (Weiß, Weißabstufungen, Schwarz, Schwarzabstufungen) wählen und als besonderes Schmankerl gibt es noch die Möglichkeit die Tastenleiste so einzustellen, dass sie bei bestimmten Apps nach 3 Sekunden ausgeblendet wird. Dies vergrößert dann nochmals den Bildschirm. Übrigens, ein Wisch von unten nach oben bringt sie dann für 3 Sekunden wieder zum Vorschein.

Insbesondere die Möglichkeit, die Benachrichtigungsleiste durch einen Tip unten aufmachen zu können ist sehr komfortabel, da man so nicht immer über den ganzen Bildschirm greifen oder eine zweite Hand benutzen muss.
Eine weitere Möglichkeit, um die Bedienung mit einer Hand bequemer gestalten zu können, findet man bei der Standard Tastatur. Diese lässt sich nicht nur in der Höhe verstellen, so dass die Tasten größer werden, die gesamte Tastatur lässt sich auch links oder rechts am Bildschirm „andocken“. Schade, dass LG nicht die Wisch Bewegung ala Swype integriert hat. Dafür ist die Tastatur recht lernfähig.

Natürlich gehört auch wieder Quick Memo zum Funktionsinhalt (schnelles Zeichen von Notizen auf Bildschirminhalten per Finger), ebenso Multi-Window (zwei Apps gleichzeitig auf dem Homescreen aktivieren, zum Beispiel Mail und Browser). Zwar Geschmackssache, aber für uns immer noch sinnvoll, die ganzen Einstellungen mit Aufteilung in vier Reiter. Viel übersichtlicher als zum Beispiel das Einstellungsmenü beim Samsung Galaxy S5.

Ein nettes Feature haben auch die Lautstärketasten. Drückt man sie bei deaktiviertem Bildschirm länger, erhält man Zugriff auf die Notizapp, mit der man per Finger eine Notiz zeichnen kann bzw. direkt in die Kamera App.

Ob die mittlerweile auch von LG mitgelieferten Apps wie LG Health oder SmartTips wirklich sinnvoll sind, lassen wir mal dahingestellt. LG Health bietet eine Art Fitness Software, wie Schritt und Kalorienzähler. Die SmartTips ähneln den Google Now Karten und enthalten Tipps, Tricks oder Hinweise zum Wetter oder kommende Geburtstage. Gut von LG gelöst aber, dass man fast alles selber aktivieren/deaktivieren kann. Die in der Benachrichtigungsleiste vorhandenen Schnelleinstellungen enthalten alles, was man benötigt und lassen sich nach eigenen Wünschen in der Reihenfolge anpassen.

Neben dem schon vom G2 bekannten KnockOn /KnockOff, mit der man durch einen Doppeltip auf dem Screen den Bildschirm ein und ausschalten kann, hat LG dem G3 auch eine Funktion namens KnockCode spendiert, mit der der User das G3 durch ein selbst gewähltes Muster, dass er auf dem Bildschirm tippt, das Gerät entsperren kann. Ein Hinweis zu KnockOff: dieses funktioniert auch dann wenn man sich in Apps, Film oder Spiel befindet, indem man doppelt in Höhe der Benachrichtigungsleiste tippt.

Insgesamt bietet LG wie schon beim G2 sinnvolle, nützliche und zum Teil sogar innovative Features und Anpassungsmöglichkeiten. Die Software läuft größtenteils flüssig und sieht dabei noch gut aus. Glücklicherweise verzichtet LG noch dazu auf allzu viel Bloatware. Lediglich die vorinstallierter App McAfee, ein Virenscanner, bringt uns ins Zweifeln, da sich dieser weder Deaktivieren noch Deinstallieren lässt (jedenfalls nicht ohne Root Zugriff). Für den Normal User mag diese App zuerst von Vorteil sein, Android Junkies weisen jedoch im allgemeinen darauf hin, dass Antiviren Apps unter Android eher sinnlos sind, da es keine Viren oder Trojaner gibt, die ohne aktives Zutun des Users auf ein Android Gerät kommen können. Soll heißen, der User muss zum einen die Sicherheits-Einstellungen des Gerätes deaktivieren und zum anderen der Installation auch noch explizit zustimmen. Unter diesen Gesichtspunkten nehmen Anti Virenapps dem Gerät nur Speicher weg und verlangsamen es obendrein (dieser Meinung schließen wir uns vollständig an). Des weiteren nimmt LG einem dadurch die freie Entscheidung, sich für eine Anti Viren App seiner Wahl entscheiden zu können. Dies finden wir nicht allzu schön von LG gemacht.
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Telefonfunktion:

Eins der kürzeren Themen sind die Gesprächsqualität und Empfangsfähigkeiten des G3. Bei diversen Telefonaten klang der Gesprächspartner ganz ordentlich, auch wenn er sich ab und an etwas blechern anhörte. Dies lag aber an der Lautstärke, da die meisten Telefonate dann allesamt an belebten Orten durchgeführt wurden und die Lautstärke demnach auf maximal gestellt war. Der Ohrhörer ist dabei dann aber auch wirklich sehr laut, so dass man den Teilnehmer immer deutlich verstehen konnte. An leiseren Orten mit herunter geregelter Lautstärke (dies sollte man dann auch machen, da sonst auch die Umgebung mithören kann) war die Qualität durchaus vergleichbar mit anderen getesteten Modellen. Auch wenn die Balkenanzeige des G3 derzeit einen sehr schwankenden Empfang anzeigt (was vielleicht auch durch ein Update verbessert werden kann), Abbrüche von Telefonaten konnten wir nicht feststellen. An den Stellen, wo wir auch mit anderen Geräten kein Empfang hatten, versagte auch das G3, was aber auch nicht anders erwartet wurde.

Kamera:

LG verbaut im G3 nun einen Laser-Fokus. Dieses Feature ist bisher in Smartphones noch nie verbaut worden, womit das G3 ein Alleinstellungsmerkmal hat. Hierdurch wird die Kamera des G3 zu einer der aktuell besten im Smartphone Bereich. Natürlich gibt es auch die üblichen Probleme, denn auch trotz Laser-Fokus handelt es sich weiterhin um eine Smartphone Cam.

Am Tage oder bei guter Beleuchtung bringt die Kamera des G3 recht ordentliche Ergebnisse. Die Grundeinstellung liegt bei 10 Megapixel im 16:9 Format, während die maximale Einstellung bei 13 Megapixel im 4:3 Format liegt. Leider werden kräftige Farben bei Tage meist stark übersättigt dargestellt, was vermutlich an der Software liegt und Aufnahmen dadurch etwas unnatürlich aussehen lässt. Im HDR Modus werden die Bilder dagegen sehr angenehm, da durch die Aufhellung der Schattenbereiche etwas mehr Licht heraus geholt wird. Durch den Laser-Autofokus stellt die Kamera extrem schnell scharf, so dass hier Schnappschüsse sehr oft gelingen. Ein weiterer Vorteil des Laser-Autofokus tritt bei schlechten Lichtverhältnissen oder im Dunkeln zu Tage. Die Kamera stellt auch unter diesen Bedingungen scharf, so dass hier doch deutlich öfter Fotos gelingen. Leider scheint das LG G3 Probleme mit Lichtquellen im Dunkeln zu haben, da diese dann sehr überbelichtet dargestellt werden.

Das Menü der Kamera wurde von LG deutlich entschlackt und bietet nicht mehr allzu viele Einstellmöglichkeiten. So wie Samsung beim Galaxy S5 zu viel bietet, hat LG eher zu wenig zu bieten. Als Modi werden lediglich Dual Cam, Panorama, Automatisch und Magischer Fokus angeboten. Hiermit lassen sich Fotos dann noch nachträglich Fokussieren. Des Weiteren gibt es Buttons für Blitz, Wechsel der Cam (Front, Rear) und Einstellungen, hinter dem sich jedoch auch nicht vielmehr verbirgt. Raster einblenden, Selbstauslöser, Bild und Videogröße, HDR sowie die Möglichkeit, Fotos üer Sprachbefehl zu erstellen werden angeboten. Interessant auch die Möglichkeit, die Buttons bis auf drei kleine verschwinden zu lassen. Selbst der Auslöser Button fehlt dann. Hier kann man dann durch einen Tipp auf Display gleichzeitig Fokussieren und das Bild schießen. Leider fehlen derzeit so sinnvolle Einstellungen wie ISO oder Verschlusszeit. Auch hier bleibt nur zu hoffen, dass diese Einstellungen in einer künftigen Firmwares nachgeliefert werden.

Optischer Bildstabilisator und Laser-Autofokus sind dafür verantwortlich, dass man auch in Situationen noch gute Bilder machen kann, bei denen andere Smartphone Cams schon fast versagen. Dies liegt daran, dass bei anderen Herstellern die Kamera alleine auf die Bildinformation des Kamerasensors angewiesen ist. Im Dunkeln oder bei schlechten Lichtverhältnissen sind diese dann aufgeschmissen.

Das G3 sendet dagegen einen „Lichtstrahl“ aus, der reflektiert und wieder aufgefangen wird, so dass hier auf echte Daten zurückgegriffen werden kann.

Auch bei der Aufnahme von Videos zeigt sich dasselbe Bild wie schon bei der Kamera. Im hellen bekommt die Cam keinerlei Probleme, je dunkler es jedoch wird, desto schlechter wird es. Der optische Bildstabilisator sorgt auch hier dafür, dass Verwacklern kaum zum Tragen kommen. Was anzumerken ist, Aufnahmen in höchster Auflösung als UHD oder auch 4K genannt, bringen das G3 wohl so zur Höchstleistung, dass er sehr warm wird und häufig mit einem herunterfahren der Hintergrundbeleuchtung reagiert, die sich auch erst dann wieder hoch setzen lässt, wenn sich das Gerät etwas abgekühlt hat. Dies geschieht aber recht schnell.

Witzig für Selfie Aufnahmen ist zum Beispiel die Möglichkeit, in das Bild die geöffnete Hand zu halten, um dann eine Faust zu balle. Hierdurch wird dann der Auslösemechanismus gestartet. So kann man das G3 doch sehr ruhig für Selfie Aufnahmen halten. Da das G3 auf der Vorderseite ja keine Blitz-LED hat, kann das G3 einen recht großen und hellen Rahmen auf dem Screen bringen, indem nur noch ein kleiner Ausschnitt des Selbstfotografierenden vorhanden ist. Hierdurch wird die Szene etwas aufgehellt, so dass auch Selfies besser gelingen. Ein weiteres Feature, Selfies können auch per Sprachkommandos (Cheese, Kimchi, Whisky, Smile) aufgenommen werden. Zoomen kann man übrigens beim G3 sowohl in Foto als auch Videoaufnahmen durch das zusammenziehen bzw. auseinanderziehen von Zwei Fingern auf dem Display.
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Akku:

Leider hat LG dem G3 denselben Akku spendiert, wir er schon beim G2 verbaut wurde. Was sich LG dabei gedacht hat, dass ein 3000 mAh Akku bei diesem Display genauso lange halten soll (bei der Vorstellung wurde sogar noch gesagt, dass das G3 20 % längere Akkulaufzeit hätte wie das G2), mag nur LG wissen. Trotz aller Tricks die LG hier in dieser Firmware auf bietet um den Akku schonen, an die Laufzeiten des G2 kommt er nicht heran.

Bei der hier üblichen Handhabung (18 Stunden Tag) war der Akkustand des G3 bisher abends ständig unter 20 %. Das G2 lag dagegen immer bei 40-50 %.

Power Spieler dürften derzeit mit dem G3 noch nicht so glücklich werden, da gerade beim zocken mit dauerhaft eingeschalteten Display, intensiver Nutzung der CPU und GPU, der Akku recht schnell schlapp machen dürfte. Bemerken kann man das immer, wenn das G3 recht warm wird. Da kann man der Akkustandsanzeige folgen wie diese sinkt. Wie oben schon geschrieben ist das QHD Display der größte Nachteil für den Akku.

Die Super Akku Sparmodi wie ihn zum Beispiel Samsung anbietet, gibt es bei LG G3 nicht. Hier finden lediglich die bekannten Stromsparmechanismen Anwendung, in der bei einzustellendem Ladezustand zum Beispiel die Funkverbindungen bei Nichtnutzung gekappt werden oder die CPU Taktung reduziert wird.

Entertainment:

Videos sehen auf dem QHD Display natürlich grandios aus, vor allem, wenn sie auch eine gute Grundqualität haben. Es ist schon beeindruckend, was man für eine Bildqualität heutzutage auf einem Smartphone zu sehen bekommt.

Da LG dem G3 einen 1 W Verstärker spendiert hat, ist der einzelne Lautsprecher auf der Rückseite recht laut. Es kommt zwar kein Stereofeeling auf, aber auf voller Lautstärke gestellt, kann man in einem ruhigen Raum schon seine Mitmenschen ärgern. Auch die mitgelieferten QuadBeat 2 In Ear Kopfhörer bieten einen Klang, der deutlich besser ist als von so manchem Konkurrenten.

Sowohl beim Abspielen über Lautsprecher als über Kopfhörer hat man Zugriff auf einen Sieben Band Equalizer, so dass man hier neben 6 Presets auch eigene Einstellungen vornehmen kann. Einzig beim Starten von Spielen bemerkt man, dass der Lautsprecher nicht so glücklich angebracht ist, da man ihn gerade im Landscape Modus recht schnell verdecken kann.

Verbindungen:

Neben NFC und LTE enthält das G3 alles was aktuell unter dem Begriff Konnektivität geliefert werden kann. WLAN 802.11 a, b, g, n, ac und auch das 5 GHz Netz sind enthalten, Bluetooth 4.0, HSDAP, HSPA plus, GPS und Glonass. Daneben gibt es auch noch einen Infrarot Sensor mit dem man die meisten Geräte (Fernseher, Musikanlagen usw.) auch fernsteuern kann. LG bietet hier über die App Quick Remote jede Menge Hersteller und Voreinstellungen an.

Fazit:

LG hat mit dem G3 war keinen Quantensprung zum LG G2 gemacht, aber doch eine recht deutliche Abgrenzung (deutlich verbessertes und edleres Aussehen, austauschbarer Akku, SD Karten Nutzung). Wenn es LG schafft, die Kinderkrankheiten der Software schnell zu beheben, dann könnte das G3 das Zeug zum Smartphone des Jahres 2014 haben. Das G2 war schon für uns das bisher beste Android Smartphone, das G3 könnte es übertreffen.

LG hat beim G3 ein sehr gutes innovatives Design hingelegt. Hinzu kommt der Preis (549 € für die 2 GB / 16 GB Variante, 599 € für die 3 GB / 32 GB Variante). Damit liegt der Preis zu Marktstart doch teilweise deutlich unter dem der Konkurrenz. Auch wenn diese mittlerweile gefallen sind und somit unter dem des G3 liegen, ist zu vermuten, dass das G3 relativ zügig günstiger wird und so seinen Preisvorteil behaupten kann.

Wer mit den derzeitigen kleinen Schwächen des G3 leben kann, dem kann man das LG G3 nur empfehlen.

Und zum Schluss noch unserer ausführlicher Videotest:

 
Thema:

LG G3 im Test

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