Neuer Aufschwung mit „KV Initiative Pflegeheim“

Erstmals haben sich alle 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) zusammengetan und die „KV Initiative Pflegeheim“ gegründet. Nach dem Vorbild des Projekts „Die Pflege mit dem Plus“ in Berlin soll diese eine fachübergreifende ärztliche Versorgung in Pflegeheimen ermöglichen. Zu den Kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland gehören alle Ärzte und Psychotherapeuten an, die sich um die ambulante Versorgung von Versicherten kümmern.

Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), sieht das als eine Reaktion der Kassenärztlichen Vereinigungen auf ein bestehendes Problem in den Pflegeheimen. Derzeit sei es nämlich so, dass in manchen Fällen mehrere Ärzte pro Tag in ein Heim kämen, an anderen Tagen dafür kein einziger. Das ist nicht nur für die Patienten von Nachteil. Auch für die Heime ist es wesentlich besser, wenn sie sich auf die Arztbesuche richtig einstellen können.

Die „KV Initiative Pflegeheim“ sieht vor, die Verständigung zwischen den Krankenkassen und KVen zu vereinfachen. Das gilt vor allem für die Vertragsschließung. Außerdem soll die  Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Heimen verbessert werden und Qualitätsprogramme und neue Partner eingeführt werden. Neben Hausärzten sollen in der Initiative der KVen auch Fachärzte und Psychotherapeuten mit eingebunden werden.

Der Zusammenschluss von Ärzten soll einen wechselnden Besuch der Pflegeheime gewährleisten. Statt unregelmäßiger Arztbesuche sollen die Heimbewohner somit in der Regel jeden Tag von einem Arzt betreut werden. Darüber hinaus seien die Ärzte auch abends oder am Wochenende über einen speziellen Rufdienst erreichbar. Dadurch können sie im Notfall entscheiden, ob ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird (aufgrund von Krankheit oder starken Beschwerden) oder ob nur unnötige Kosten entstehen würden.