Pharmazeutische Zeitung online

Gestohlene Zytostatika: Drei weitere Bundesländer betroffen

Aus Griechenland gestohlene Krebsmedikamente sind auch an Apotheken in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geliefert worden. Eine Sprecherin des Landessozialministeriums in Stuttgart teilte am Freitag mit, nach dem derzeitigen Kenntnisstand hätten in Baden-Württemberg zwei Apotheken und zwei pharmazeutische Großhandlungen betroffene Arzneimittel von Lunapharm bezogen. «Die beiden Apotheken haben die Arzneimittel jeweils zeitnah nach dem Bezug im Februar beziehungsweise März 2017 auf Rezept abgegeben», sagte die Sprecherin. Eine der beiden Großhandlungen habe ein Präparat an eine weitere Apotheke im Südwesten verkauft.

 

Die andere Großhandlung habe die Medikamente an insgesamt drei Apotheken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gegeben. Zuletzt war bekannt geworden, dass die fraglichen Krebsmittel nach Erkenntnissen der Berliner Behörden unter anderem an drei Apotheken in der Hauptstadt geliefert worden waren. Mindestens 220 Patienten sollen demnach in der Region betroffen sein. Auch mindestens zwei Patienten in Schleswig-Holstein sollen betroffen sein, meldete die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag.

 

Bei dem Skandal geht es um das brandenburgische Unternehmen Lunapharm, das in Griechenland gestohlene Krebsmedikamente an Apotheken in mehrere Bundesländer ausgeliefert haben soll. Nach wie vor unklar ist, ob die Krebsmedikamente womöglich unwirksam oder gar gesundheitsschädlich waren.

Lesen Sie dazu auch

Lunapharm: Kein Diebesgut in den Apotheken Brandenburgs, Meldung vom 16.08.2018

Krebsmittel von Lunapharm: Drei Berliner Apotheken beliefert, Meldung vom 16.08.2018

 

17.08.2018 l PZ/dpa

Foto: Fotolia/Redpixel