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Abo-Accounts Twitter will Abo-Gebühren kassieren

Die gute Nachricht für Twitter-Fans: Der Mikroblogging-Dienst bleibt für Normalnutzer kostenlos. Die gute Nachricht für Twitter: Für einige Erweiterungen kassiert die Firma demnächst Gebühren, wie Mitgründer Biz Stone bestätigt.

In der vergangenen Woche war es noch der Spaß eines Bloggers: Twitter wolle Premium-Accounts einführen, hieß es in dem US-amerikanischen Technik-Satire-Blog BBspot. Die Nachricht von angeblichen Bezahlmitgliedschaften mit Namen wie "Dove" oder "Owl" verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Community, stellte sich dann aber als Ente heraus.

Jetzt hat Twitter-Mitbegründer Biz Stone gegenüber dem "Wall Street Journal" bestätigt,  dass tatsächlich noch in diesem Jahr kostenpflichtige Add-Ons für den beliebten Mikroblogging-Dienst auf den Markt kommen sollen. Laut Stone hat das Unternehmen bereits einen Produktmanager eingestellt, der für die Entwicklung kommerzieller Features zuständig ist. Für eine Gebühr sollen die Nutzer Add-Ons installieren können, die Mitgliedschaft an sich soll sowohl für private als auch für gewerbliche Nutzer weiterhin kostenlos bleiben.

Wenn die neuen Serviceleistungen nützlich seien, würden Unternehmen auch dafür zahlen, sagte Biz Stone der Nachrichtenagentur Reuters. Wie genau die Features aussehen oder wann sie erhältlich sind, ist noch nicht bekannt. Bei der Entwicklung hat das Unternehmen auch ein Auge auf Firmen, die Twitter bereits wirtschaftlich zu nutzen versuchen. Das Berliner Start-Up Magpie & Friends  zum Beispiel bezahlt User für Werbeplätze in ihren Tweets. Man sehe diese Unternehmen nicht als Konkurrenz, sagte Stone dem Wall Street Journal, sondern wolle mit ihnen zusammenarbeiten.

Schon seit einer ganzen Weile wird diskutiert, ob und wie mit Twitter Geld zu verdienen ist. Ein 500 Millionen US-Dollar schweres Übernahmeangebot von Facebook lehnte das Unternehmen, das Schätzungen zufolge 255 Millionen wert ist, im letzten Jahr ab. Insgesamt steckt Risikokapital in Höhe von 90 Millionen Dollar in Twitter. Irgendwann muss das Start-up aus San Francisco den Sprung vom Internet-Phänomen zum profitablen Geschäftsmodell schaffen - schließlich wollen die Investoren auf lange Sicht Gewinn machen. Vielleicht bringen die Bezahl-Gadgets die lang ersehnte Lösung.

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