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Mann will Hund retten und stirbt

Ein 24-Jähriger bricht durch die Eisschicht auf dem Fühlinger See und ertrinkt

Tragisch endete der Rettungsversuch eines Mannes, der seinen Hund aus dem Fühlinger See befreien wollte. Die Dogge war am Samstag auf der nur zwei Zentimeter dicken Eisschicht eingebrochen. Der 24-Jährige aus Bergisch-Gladbach wagte sich bis zur Unglücksstelle vor, brach aber plötzlich selbst ein und ging unter. Etwa 40 Minuten später fand ein Taucher den Mann auf dem Grund des Sees. An Land wurden Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet, ein Hubschrauber brachte den Patienten ins Krankenhaus. Doch die Hilfe war vergebens: Wenige Stunden später starb der 24-Jährige.

Gegen 14.30 Uhr war der Mann mit seiner schwangeren Freundin (23) und dem Hund am Seeufer spaziert, als das Tier die Eisfläche betrat. Zunächst versuchte die Frau ihrem Vierbeiner zu Hilfe zu eilen, dann startete der 24-Jährige seinen verhängnisvollen Rettungsversuch. Spaziergänger, die den Unfall beobachteten, alarmierten die Feuerwehr, die mit Tauchern und Rettungsschwimmern anrückte. Zur medizinischen Versorgung wurden ein Rettungswagen, ein Notarzt und zwei Hubschrauber an den Fühlinger See geschickt.

Ein Feuerwehrmann begab sich mit einer Leine gesichert ins Wasser, entdeckte den Mann aufgrund der schlechten Sicht unter Wasser aber nicht. Allerdings konnte bei diesem Rettungsversuch in der Nähe des Ufers die Dogge - stark verstört, aber lebend - aus dem Wasser gezogen werden. Die Suche nach dem Mann wurde fortgesetzt. Drei Meter neben der Einbruchstelle ertastete schließlich ein Taucher den leblosen Körper des 24-Jährigen. Dessen Freundin, die hilflos am Ufer stand, wurde vorsorglich in eine Klinik gebracht. Dort kümmerten sich Notfallseelsorger um die junge Frau.

"Wir können nur jeden davor warnen, die Eisflächen zu betreten", sagt Roland Theißen von der Feuerwehr Köln. Auch die Minusgrade dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Eis brechen kann. "Je nach Sonneneinstrahlung ist es unterschiedlich dick." Trotzdem werden die Warnhinweise an den Seen häufig missachtet. "Wir kommen uns schon vor wie Don Quijote bei seinem Kampf gegen die Windmühlen", sagt Theißen. "Wenn Polizei oder unsere Kräfte die Leute vom Eis schicken, dauert es keine Viertelstunde und die nächsten gehen drauf."

Gerade die Seen, die in den Kölner Erholungsgebieten liegen, sind beliebt. Außer dem Fühlinger See sind das der Konrad-Adenauer-Weiher im Stadtwald, der Becksteiner Weiher im Grüngürtel oder der Aachener Weiher. "Die Gefahren sind bekannt und werden trotzdem unterschätzt", sagt Theißen, der vor allem für eines keinerlei Verständnis hat: "Wenn Eltern bedenkenlos dabei zusehen, wie ihre Kinder auf dem Eis spielen."

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